Inklusions-Café in Hermsdorf: Barrieren abbauen und Sichtbarkeit erhöhen
Hermsdorf, 16.10.2024 – Beim ersten Inklusions-Café in Hermsdorf am 15. Oktober 2024 standen die Themen Barrierefreiheit, Teilhabe und Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderungen im Fokus. Die offene und ungezwungene Atmosphäre ermöglichte einen intensiven Austausch über die Herausforderungen, denen Menschen mit Behinderungen, aber auch Angehörige und Personen aus dem Helfer:innensystem im ländlichen Raum begegnen.
Besonders die Schwierigkeiten bei der Antragstellung für Fördermittel für inklusive Projekte wurden thematisiert. Zu komplexe Richtlinien und fehlender politischer Wille erschweren die Umsetzung wichtiger Vorhaben wie einer inklusiven Wohnform.
Einigkeit bestand darüber, dass Menschen mit Behinderungen im ländlichen Raum oft unsichtbar sind und ihre spezifischen Bedürfnisse daher nicht ausreichend berücksichtigt werden. Um dies zu ändern, ist eine stärkere Selbstvertretung und Öffentlichkeitsarbeit erforderlich.
Konkrete Ergebnisse des Treffens:
- Erfahrungsaustausch: Es wurde beschlossen, Vertreter:innen bestehender Behindertenbeiräte aus anderen Thüringer Landkreisen einzuladen, um von ihren Erfahrungen zu profitieren.
- Sichtbarkeit erhöhen: Durch regelmäßige Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit soll die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderungen gesteigert werden.
- Barrieren abbauen: Die Teilnehmenden kritisierten die oft zu komplexen Antragsformulare und die mangelnde Barrierefreiheit von Informationen.
Ziele für die Zukunft:
- Sensibilisierung: Die Teilnehmer:innen wollen für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen sensibilisieren und eine inklusive Gesellschaft fördern.
- Vernetzung: Durch die Zusammenarbeit mit anderen Behindertenbeiräten soll ein stärkeres Netzwerk aufgebaut werden.
- Selbstvertretung: Die Gründung eines Behindertenbeirats im Saale-Holzland-Kreis ist angestrebt.
Das Inklusions-Café hat gezeigt, dass es einen großen Bedarf an Austausch und Zusammenarbeit gibt, es aber gerade im ländlichen Bereich schwierig ist, Betroffene zu erreichen. Die Teilnehmenden sind jedoch zuversichtlich, dass mit weiteren Veranstaltungen, mehr Menschen aktiviert werden können.
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